Die Ergebnisse des ersten Patreon Creator Census

Anfang dieses Jahres haben wir unseren allerersten Creator Census gestartet: eine Umfrage, in der ihr – die Creator, die auf Patreon ein Einkommen erzielen – gebeten wurdet, uns mehr über euch zu erzählen. Durch kontinuierliche Forschung, Feedback-Formulare, Fokusgruppen und dergleichen lernen wir ständig mehr über unsere Community. Der Creator Census aber gab uns die Möglichkeit, von euch allen auf einmal zu hören und so einen umfassenderen Überblick über eure Wünsche, Bedürfnisse und Ziele zu erhalten.

Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, am Census teilzunehmen. Tausende von euch haben uns mitgeteilt, wer ihr seid, die Höhe- und Schmerzpunkte eurer Kampagnen, wie ihr eure Kreativunternehmen führt sowie eure nächsten Pläne – auf und außerhalb von Patreon. Wir haben die letzten Monate damit verbracht, das gesamte Feedback auszuwerten und jeden Datenpunkt zu bedenken. Eure Beiträge haben dazu beigetragen, unseren Fokus zu schärfen und uns darüber zu informieren, welche Bereiche wir als Nächstes untersuchen sollten.

Hier findet ihr einen Blick auf all das, was wir über die lebendige und vielfältige Creator-Community gelernt haben, die Patreon ausmacht.

Ein Hinweis zu den Ergebnissen: Um die Gesamtheit der Creator auf Patreon genau widerspiegeln zu können, haben wir die Daten der Befragten gewichtet (sofern nicht anders angegeben). Insbesondere haben wir festgestellt, dass bildende Künstler mehr als viermal häufiger an der Umfrage teilgenommen haben, als andere Kreative. Bei Fragen, bei denen sich die Ergebnisse je nach Medium und Genre stark unterscheiden, zeigen wir die ungewichteten Daten.

I. Wer ihr seid

Über 13,000 Creator, die ihr Einkommen in über 113 Ländern, und in 18 Sprachen erzielen. Das ist unsere bisher größte Einzelstichprobe der über 250.000 auf Patreon aktiven Creator.

Was ihr macht

Als Kreative auf Patreon drückt ihr euch in einer Reihe von Medien aus, von Musik bis zu bildender Kunst – und allem, was dazwischen liegt. Video ist das beliebteste Primärmedium auf Patreon (und wird von über einem Drittel der YouTuber auf Patreon verwendet), gefolgt vom Schreiben und dem Podcasting.

Welche Themen interessieren euch?

Es ist klar, dass eure Interessen so breit gefächert und vielfältig sind wie die dafür gewählten Ausdrucksformen. Eure Arbeiten beinhalten alles, von Rezepten über True Crime bis hin zu Finanzen und Popkultur.

II. Wie ihr euer Kreativbusiness gestaltet

Kreativität ist extrem vielfältig. Durch unsere Umfrage haben wir einen Einblick in all die einzigartigen Möglichkeiten erhalten, wie ihr euer Unternehmen strukturiert habt – und wie Patreon in euer Modell passt.

Wo befindet ihr euch auf eurer kreativen Reise?

56 % von euch betrachten sich selbst erfahrene Profis, während 44 % angaben, dass sie noch am Anfang stehen.

Mit wem arbeitet ihr?

80% von euch arbeiten alleine, 11% von euch sind Teil eines Teams und 8% arbeiten zwar alleine, kollaborieren aber mit einem Team, das nicht aus Kreativen besteht. Podcaster arbeiten am ehesten in Teams (39%), während visuelle Künstler*innen zumeist allein arbeiten (94%).

Seine Fans finden

Wenig überraschend variieren die Plattformen, auf denen ihr euer Publikum zum ersten Mal gefunden und vergrößert habt, stark und je nach Medium.

Also, wie passt Patreon zu euch?

Wie wichtig ist Patreon für euer Einkommen?

Im Durchschnitt verdient ihr über 40 % eures Einkommens auf Patreon. Andere Top-Einnahmequellen sind Jobs, die in direktem Zusammenhang mit euren kreativen Aktivitäten stehen sowie Aufträge und Abonnements auf anderen Plattformen. (Diese Zahlen wurden auf den nächsten ganzen Prozentsatz aufgerundet.)

Wie sieht deine Patreon-Mitgliedschaft aus?

Die beliebtesten Rewards, die ihr euren Patreon-Mitgliedern anbietet (abgesehen von der Möglichkeit, eure Arbeit im Allgemeinen zu unterstützen), sind exklusive Inhalte und frühzeitiger Zugriff auf diese. Für viele von euch ist die Interaktion mit Patrons, z.B. durch Fan-Anfragen/-Abstimmungen, Shoutouts und/oder Community-Räume für Patrons eine Schlüsselkomponente eurer Mitgliedschaft.

Eine Community aufbauen: Wie wichtig ist der Name?

Ein Viertel von euch haben einen benutzerdefinierten Namen für eure Communitys, also etwas anderes als „Patron“ oder „Mitglied“. Ein paar einzigartige Beispiele sind: „Lanterns“, „Resistance Officers“, „Sleepyheads“, „Inklings“, „Slay Squad“, „Podsiders“, „Couch Potatoes“ und „Amigos“. Besonders beliebt ist dies bei den Podcaster*innen: hier hat ein Drittel einen benutzerdefinierte Namen für die jeweilige  Community – mehr als bei allen anderen Kreativen.

Selbst unter Berücksichtigung aller Unterschiede bezüglich des monatlichen Einkommens haben wir festgestellt, dass Creator mit benutzerdefinierten Namen für ihre Patrons im Durchschnitt eine um 4–8 % höhere monatliche Bindung von ihren bestehenden Patrons verzeichnen. Obwohl diese Daten nicht unbedingt eine kausale Verbindung aufzeigen – die Benennung deiner Patrons wird nicht unbedingt dazu führen, dass sie dich länger unterstützen – ist es ein doch Zeichen dafür, dass die Förderung eines Gemeinschaftsgefühls unter deinen Patrons dazu beitragen kann, eine tiefere Zugehörigkeit zu schaffen.

Sprich über die coolen Sachen, die du machst.

79 % von euch promoten euren Patreon mindestens einmal im Monat, während 43 % mindestens einmal pro Woche dafür werben – hauptsächlich auf Twitter, Instagram und YouTube (sowohl in Videos als auch im in der Videobeschreibung).

Wir haben außerdem festgestellt, dass die Häufigkeit von Werbeaktionen mit den monatlichen Einnahmen korreliert. Kreative, die häufiger etwas bewerben, erzielen mit größerer Wahrscheinlichkeit höhere Einnahmen als solche, die selten etwas promoten. Verglichen mit Kreativen, die nur einmal im Monat bewerben (und ihre Einnahmen kontrollieren), verdienen Creator, die ihren Patreon täglich bewerben, durchschnittlich 75 % mehr und Creator, die einmal pro Woche promoten, 31 % mehr.

III. Fokus: Höhepunkte und Pain Points

Wir haben euch nach euren alltäglichen Erfahrungen mit Patreon gefragt, und ihr habt uns Feedback zu einer Reihe wichtiger Bereiche gegeben; darunter die Benutzerfreundlichkeit sowie zur Kommunikation unserer Produkt- und Richtlinienaktualisierungen.

Verbesserungsmöglichkeiten

Grob zusammengefasst habt ihr uns wissen lassen, dass Patreon euren Anforderungen entspricht, genaue Kontoinformationen bereitstellt und über klare Anweisungen und Richtlinien verfügt. Insbesondere habt ihr aber hervorgehoben, dass ihr in drei Hauptbereichen mehr von uns erwartet. Hier sind einige Schritte, die wir unternehmen, um uns entsprechend zu verbessern.

  • Mehr Transparenz über Entscheidungsprozesse
    • Was wir gehört haben: Ihr möchtet mehr Kontext zu den Entscheidungen, die wir treffen – von unseren Richtlinien bis zum eigentlichen Produkt.
    • Was wir tun um das zu gewährleisten:
      • Produktprioritäten und neue Funktionen: Wir haben begonnen, unsere Produktprioritäten für 2022 zu teilen, mit dem jeweiligen Kontext, wie wir zu jeder Entscheidung gekommen sind. Wir experimentieren auch mit neuen Möglichkeiten, wie ihr euch mit unserem Produktteam in Verbindung setzen könnt, z. B. für Live-Fragerunden zu bestimmten Markteinführungen.
      • Richtlinien und Rahmenbedingungen: Zusätzlich zu den vierteljährlichen Livestreams, in denen wir Feedback zu bevorstehenden Richtlinienvorschlägen sammeln, wird das Richtlinienteam später dieses Jahr einen Transparenzbericht veröffentlichen, der Daten und Kontext dazu liefert, wie wir mit illegalen, schädlichen oder anderweitig verletzenden Inhalten umgehen.
  • Bessere Kommunikation
    • Was wir gehört haben: Ihr möchtet leichter auffindbare Updates zu Produktverbesserungen, Ressourcen und Community-Events.
    • Was wir tun werden:
      • Regelmäßige Updates zugänglicher machen: Um sicherzustellen, dass unsere vierteljährlichen Produktzusammenfassungen breiter verfügbar sind, veröffentlichen wir jetzt jedes Update im Blog, damit ihr jederzeit darauf zugreifen könnt. Wir sorgen dafür, dass der „Neuigkeiten“-Feed in den Creator-Ressourcen (unten links in deinem Creator-Dashboard auf Patreon.com) auf dem neuesten Stand ist. Schließlich wissen wir, dass einige grundlegende Verbesserungen, die wir vornehmen (wie Website-Geschwindigkeit und Wiedergabeerfahrung), nicht immer offensichtlich sind. Wir werden besser darin werden, Updates zu solchen (und anderen wichtigen) Änderungen zu geben.
      • Updates zu wichtigen Prioritäten rund um das Produkt: Haltet Ausschau nach einem Halbjahresbericht über unsere aufgelisteten Produkt-Prioritäten für 2022.
    • Hier könnt ihr regelmäßig von uns hören:
      • Email: Abonniert regelmäßige Produkt-Newsletter und Hinweise auf bevorstehende Veranstaltungen und Workshops.
      • Der Blog: Wir werden diesen Bereich nutzen, um Produktzusammenfassungen, Einführungen für neue Teammitglieder und ausführliche Informationen zu bestimmten Produktverbesserungen mit euch zu teilen.
      • Creator Community Discord: Obwohl dieser Raum in erster Linie dazu da ist, euch mit anderen Kreativen zu vernetzen, werden wir euch auch unter #patreon-announcements, #ask-patreon und speziellen Q&A-Kanälen zu bestimmten Programmen, Neuigkeiten und Ankündigungen (wie die vierteljährlichen Livestreams zu den Richtlinien) auf dem Laufenden halten.
      • Ressourcen-Zentrum: Unten links in deinem Creator-Dashboard auf Patreon.com kannst du jederzeit auf die neuesten Produktänderungen zugreifen. 
  • Das Creator Feedback
    • Was wir gehört haben: Ihr möchtet wissen, dass wir auf euer Feedback hören. Außerdem wollt ihr besser verstehen, wo und wie wir Feedback sammeln.
    • Was wir umsetzen werden: Im Laufe der Jahre haben wir gelernt, dass nicht alle Creators gerne auf die gleiche Weise Feedback geben. Dies war ein Thema, welches bei der Umfrage immer wieder aufkam und einer der Hauptgründe, warum wir die Umfrage durchgeführt haben:  um allen aktiven Kreativen eine neue Möglichkeit zu bieten, sich auszudrücken. Hier ist eine Übersicht über alle anderen Kanäle, die wir derzeit nutzen, um von Kreativen zu hören und von ihnen zu lernen. Wir werden diese Kanäle weiter stärken, indem wir regelmäßig unsere Erkenntnisse teilen (wie diesen Bericht, das Creator Policy Engagement Program und den bevorstehenden Transparenzbericht) und neue Wege finden, uns zu vernetzen.

IV. Ein Blick voraus

Als Creator erfindet und experimentiert ihr ständig neu, und wir sind immer auf der Suche nach Informationen, die euch auf eurer Reise helfen. Wir wollen verstehen, welche neuen Tools, Dienste und Technologien ihr auf dem Radar habt, um eure zukünftigen Bestrebungen besser zu unterstützen – unabhängig davon, ob wir sie selbst bauen würden oder nicht.

2022 Produkt-Prioritäten

Wir haben uns über die Gelegenheit gefreut, euer Feedback zu unseren Prioritäten für 2022 zu erhalten, und euch gebeten, sie gemäß dem Wert für euer Unternehmen zu ordnen. Native Videos, verbessertes Posting und die Organisation von Inhalten standen ausnahmslos an der Spitze, gefolgt von Lösungen zu Abrechnungsverwirrungen und einem einfacheren, saubereren Design.

Wir haben den Beta-Zugriff auf native Videos und eine neue Abrechnungsoption erweitert und mit Verbesserungen am Posting-Flow (automatisches Speichern von Entwürfen, reaktionsschnellere Ladezeiten) und der Website-Navigation begonnen. Haltet euch auf unseren Kommunikationskanälen auf dem Laufenden, um in den nächsten Monaten ein umfassendes Update zu unseren Prioritäten für 2022 zu erhalten.

 Mögliche zukünftige Funktionen

Wir wollten auch wissen, wie ihr über verschiedene potenzielle Funktionen denkt, nach denen wir häufig gefragt werden. Ihr tragt aktiv dazu bei, wie wir unsere Roadmap für die Zukunft priorisieren. Einige der beliebtesten Funktionen sind:

  • Einmaliges Trinkgeld
  • Geschenkmitgliedschaften
  • Angepasstes Landingpage-Layout
  • Mehr Daten dazu, woher neue Patrons kommen
  • Benachrichtigungen, wenn ein Benutzer ein Upgrade, ein Downgrade oder eine Kündigung durchführt
  • Die Möglichkeit, dass Kreative den Zugriff auf zuvor gepostete Inhalte kontrollieren.

Eine Bemerkung zu Web3:

Wir wissen, dass die Auswirkungen von Web3 auf die Creator Economy ein heiß diskutiertes Thema sind. Während wir uns weiterhin auf das konzentrieren, was euch von uns am meisten interessiert, führen wir auch unsere eigenen Nachforschungen durch, um zu verstehen, wie sich das Web3 auf unsere Creator auswirken kann – positiven wie negativ.

Aus unseren Umfragen, öffentlichen Gesprächen und anderen Feedback-Kanälen wissen wir, dass es innerhalb unserer Creator-Community unterschiedliche Meinungen dazu gibt. Einige Creator, darunter viele, die an dieser Umfrage teilgenommen haben, lehnen es ab, dass Patreon irgendeine Web3-Funktionalität entwickelt, da sie Bedenken hinsichtlich potenziell betrügerischen Verhaltens, ökologischer Nachhaltigkeit und Unzugänglichkeiten der Technologie in ihren derzeitigen Anwendungsgebieten haben. Andere Creator bieten bereits Web3-Vorteile von Patreon an und sind begeistert von der Flexibilität und der Wertigkeit, die sie ihren Supportern mit dieser neuen Art von digitalen Gütern bieten können. In der Umfrage sprachen sich 68 % der bildenden Künstler*innen und 50 % der Autor*innen dagegen aus, dass Kreative die Möglichkeit haben, Zahlungen in Kryptowährung auf Patreon zu akzeptieren, während 39 % der visuellen Kreativen, 34 % der Audio-/Musik-Kreativen und 31 % der Video-Kreativen angaben, dass das eine „entscheidende“ oder „gut zu habende“ Funktion wäre. Unter allen Kreativen sagt etwa ein Drittel, dass es ihnen „egal“ sei.

Wenn neue Anwendungen von Web3 entstehen, werden wir weiterhin sorgfältig prüfen, welche Möglichkeiten und Nachteile sie für Creator bergen, so wie wir es auch bei jeder anderen neuen Technologie tun. Wir sind nie dafür, etwas Neues zu machen, nur weil es cool klingt. Jetzt und in Zukunft ist es unsere Mission, Technologie zu bauen, die euch Kreativen einen langfristigen Wert verleiht. Aus diesem Grund muss jedes Mal, wenn wir erwägen etwas gänzlich Neues zu bauen, Folgendes gegeben sein:

  • Der Umstand, dass Kreative die Urheber ihrer eigenen Kreationen und Communities sind
  • Die Freiheit und Flexibilität, nach den eigenen Bedingungen zu arbeiten
  • Die Möglichkeiten, ein eigenes Business aufzubauen

Was wünschst du dir als Creator in den nächsten Jahren am meisten?

Zweifellos ist es euer oberstes Ziel für die nächsten Jahre, euer Publikum zu vergrößern. Ein Viertel von euch interessiert sich auch für neue Kooperationen mit Kreativen und experimentiert mit neuen Medien.

Danke!

Ein Creator zu sein ist heute einer der schwierigsten Jobs, die es gibt, aber es ist auch einer der bereicherndsten. Unser Ziel mit dieser Umfrage war es, besser zu verstehen, was ihr braucht und wollt, damit wir euch die bestmögliche Plattform bieten können, für das, was ihr am besten könnt. Unser Dank gilt allen, die an unserer Umfrage teilgenommen haben. Wir freuen uns sehr darauf, das Erlernte zu nutzen, um unsere Prioritäten in den kommenden Monaten und darüber hinaus zu verfeinern. Es bleibt spannend!